Haben Sie sich nach einer Aufnahme schon mal geärgert, daß in Ihrem
Stück kleinere oder größere Rhytmusfehler waren ?
Sie müssen nun nicht gleich alles noch einmal einspielen. Quantize
hilft Ihnen, diese Unebenheiten auszubügeln. Es schiebt die
eingespielten Töne entsprechend Ihren Wünschen mehr oder weniger genau
auf ein von Ihnen festgelegtes Auflösungsraster.
Sie können im Fenster folgendes festlegen:
Obwohl Resolution weiter unten steht, sollten Sie zuerst diesen Wert
einstellen.
Precision
Hier können Sie wählen wie genau das Tool die Töne an das Raster
anpaßt.
100 %
heißt exakt ins Raster
0 %
heißt das Tool macht gar nichts (was sinnlos ist)
Gute Werte liegen im Bereich von 75 - 100 %.
Sie sollten 100 % aber nur benutzen, wenn Sie absichtlich einen
mechanischen Effekt erreichen wollen, wie etwa bei Techno und
artverwandten Musikstilen. Der Grund: Bei normalem Musizieren gibt es
IMMER kleinere oder größere, beabsichtigte oder unbeabsichtigte
Rhytmusschwankungen.
Wenn Sie nicht 100 % wählen, dann geben Sie dem Tool damit einen
"Spielraum" an. In diesem wird es dann nach dem Zufallsprinzip die Töne
plazieren.
Hier können Sie den Bezugspunkt nach dem sich das Tool richtet aus dem
Raster schieben.
Die Zahl neben dem Regler sind die schon an anderer Stelle genannten
Clocks (192 Clocks je 1/4 Note). Sie können den Offset-Punkt 50 Clocks
nach vorn oder hinten schieben.
z.B. Sie haben -8 Clocks gewählt :
Offset
|
|«-- -8 Clocks
|
|
Rasterpunkt
Vielleicht fragen Sie, wozu das gut sein soll. Es gibt bestimmte
Musikstile, bei denen werden 1 oder mehrere Taktzeiten bewußt
verschoben, um einen besonderen Rhytmuseffekt zu erzeugen. Denken Sie
etwa an Swing oder an verschiedene lateinamerikanische Rhytmen.
Lock Zone (abgegrenzter Bereich)
Hier legen Sie einen Bereich um den Rasterpunkt fest, in dem das Tool
Noten beeinflussen soll. Alle Noten außerhalb des Bereiches werden
übergangen - bleiben so wie sie sind. So können Sie Noten, die zwischen
den Rasterpunkten liegen von der Quantisierung ausschließen.
z.B. Sie haben 25 % gewählt, und die Resolution steht auf 1/4,
dann werden alle Noten von dem Tool quantisiert, die weniger oder
gleich 1/16-Note vor oder hinter dem Bezugspunkt (!) des Tools liegen.
(Den Bezugspunkt können Sie ja mit Offset verschieben.)
Resolution (Auflösung)
Hier legen Sie den Wert fest, der das Raster für das Tool bildet. Er
sollte kleiner oder gleich dem kleinsten Notenwert sein, der im zu
quantisierenden Bereich Ihres Musikstückes liegt (denken Sie dabei auch
an die Pausen).
Mit Triplet können Sie noch festlegen, ob das Raster Triolennoten sein
sollen.
Include
Legen Sie mit den zwei Schaltern fest ob das Tool den Beginn und/oder
das Ende der Noten quantisieren soll.
Hier muß noch auf eine Besonderheit hingewiesen werden, die Sie
beachten müssen, je nachdem ob Sie das Tool in der Pipeline oder in der
Toolkonsole benutzen.
Wenn Sie nur Note On gewählt haben, dann bearbeitet das Tool
- in der Pipeline nur den Note On Wert bearbeitet, Note Off bleibt auf
dem Zeitpunkt unverändert. Dadurch verändert sich die Notenlänge.
- in der Toolkonsole beide Werte. D.h. der Note Off Wert wird in diesem
Falle um den gleichen Betrag verschoben, wie der zu quantisierende
Note On Wert. Die Notenlänge bleibt dadurch unverändert.
Das gleiche gilt analog, wenn Sie nur Note Off angewählt haben.
!! ACHTUNG !!
Das Tool bietet mit seinen Einstellmöglichkeiten auch eine Gefahr:
Sie können unbeabsichtigt bei entsprechender Einstellung erreichen, daß
Note On und Note Off auf den gleichen Zeitpunkt fallen, die Notenlänge
also 0 ergibt.
Bars&Pipes kann im ungünstigsten Fall mit einem "Notenhänger" (Der Ton
geht zwar an aber nicht wieder aus.) darauf reagieren.
Seien Sie besonders vorsichtig bei der Quantisierung von kurzen Noten
in großer Auflösung.
Im Track-Editor gibt es für solche Fälle die Undo-Funktion. Im
Sequencer drücken Sie auf Stopp, wenn das nichts hilft die Panik-Taste
"Esc" mehrmals.
Im allerschlimmsten Fall hilft nur noch ein RESET ... :-(