Etwas Theorie
Der MIDI-Standard
MIDI-Übertragung basiert auf negativer 5V-Logik, die seriell übermittelt wird.
Das heißt:
Normalerweise wird TTL-Logik (5V) gegen Masse(-Pol) gemessen. Spannungen
über 3V werden als High interpretiert, Spannungen unter 1V als Low. Der Bereich
dazwischen gilt als verboten. In der Computersprache ist High = 1 und Low = 0.
Seriell heißt, daß der Datenstrom Bit für Bit über den seriellen Port transportiert wird.
Falls du weiter in die Materie MIDI eindringen willst, auf der Seite:
https://de.wikipedia.org/wiki/MIDI
findest du eine sehr gute und ausführliche Erklärung, die hier den Rahmen sprengen würde.
MIDI-Signale dagegen werden gegen +5V gemessen. So drehen sich die Verhältnisse um.
d.h.
TTL High = MIDI Low und
TTL Low = MIDI High
Dennoch besteht noch ein wichtiger Unterschied:
MIDI Übertragung basiert auf Stromübertragung.
D.h.
Strom fließt = High = 1
Strom fließt nicht = Low = 0
Umgesetzt wird dies mit einem Optokoppler an MIDI-In. Der normale Strom aufd dem
MIDI-Kabel bewegt sich im Bereich von 5-25mA. Um diesem Strom zu garantieren
(nicht mehr) sind in die MIDI-Leitungen Widerstände von 220 Ohm standardmäßig
eingebaut, so ist bei 5V ein maximaler Strom von 12mA garantiert, selbst bei
Kurzschluß.
Als ich angefangen habe selbst MIDI-Interfaces zu bauen, bin ich auf den
MAX232 von MAXIM gestoßen (der im Inneren wie der MAX238 funktioniert, nur
weniger Übertragungs-Kanäle hat). Nach längeren Tests habe ich herausgefunden, daß
die MIDI-Übertragung mit diesem Schaltkreis sicher und problemlos ohne
Optokoppler funktioniert, ja sogar noch einfacher ist.
So enthielt die ersten Version meines TPP3 keinen Optokoppler an MIDI-In.
Später habe ich jedoch den Optokoppler wieder eingefügt, damit mein TTP3 den
MIDI-Standards entspricht.
Der MAX238/232 bietet die sichere Umsetzung des RS232 Signals
(-12V=Low, +12V=High) nach TTL (s.o.) und zurÜck, und eine relativ hohe
Belastbarkeit der Ausgänge. So kann man bedenkenlos an diesem Schaltkreis auch
MIDI-Hardware betreiben, die eigentlich als Interne PC-Geräte konzipiert
sind (z.B. die DB-50XG von YAMAHA).
Die MIDI-Übertragung benutzt Kabel mit normalen 5-poligen DIN-Steckern.
Dabei sind PIN 4 und 5 als Datenleitungen benutzt und PIN 2 als Abschirmung.
PIN 4 liegt an +5V ("MIDI-Masse")
PIN 5 ist die eigentliche DatenLeitung
Bei hochwertigen MIDI-Kabel sind die beiden Datenleitungen im inneren der
Abschirmung verdrillt. So lassen sich auch längere MIDI-Verbindungen (bis 15m)
ohne Verstärkung realisieren.